Der Einstieg in die neue Bootsklasse J/70 gestaltet sich sehr anspruchsvoll. Nach den ersten Regatten des Jahres sind wir aber auf einem guten Weg und finden uns immer besser zurecht.
So ging es dann auch zur Kieler Woche nach Schilksee, in deren Rahmen die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde. 30 Schiffe waren am Start 6 Nationen waren vertreten, ein riesiger Erfolg für die Klasse im 2. Jahr!
4 Wettfahrttage waren angesetzt 15 Rennen geplant.
Anreise, Einwassern, Liegeplätze…alles Bestens, die Vorhersagen für den ersten Wettfahrttag waren gut.
Samstag erstes Rennen 1. Luvfass Rundung in Führung – sehr gut, Kite hoch und ab zum Gate, hier zeigten sich dann noch unsere Schwächen auf dem Downwind und wir verloren 5 Schiffe, am Ende kam leider nur ein 12. Platz dabei heraus, taktische Kinken und eben diese Gennakerkurse…
Zwei weitere Läufe folgten, auch diese zeigten, dass taktisch noch nicht alles rund läuft. Zumindest wurden wir nicht auf jedem Weg zum Leegate abgestellt!
Nach dem ersten Tag auf dem Wasser können wir mit einem 16. Platz im Gesamtklassement noch nicht so wirklich viel anfangen.
Die Wettervorhersagen für den Sonntag waren leider nicht wirklich vielversprechend, und so kam auch kein Lauf zustande und wir waren frühzeitig wieder im Hafen.
3. Wettfahrttag, schöner Wind, Sonne, eigentlich sollte das ein herrlicher Segeltag werden…eigentlich!
Es fing schon einmal damit an, dass nach dem gestrigen Tag Zwangspasue die Crews etwas nervös an der Startlinie waren, und wir den ersten „Allgemeinen“ hinnehmen mussten, gut bei 30 Schiffen an der Linie auch nicht wirklich ungewöhnlich, das ging dann aber auch gleich noch einmal so…wir fragten uns dann beim 3. Startversuch ob denn keine „Black Flag“ auf dem Startschiff zu finden war… nochmals mit „P“ dieses Mal aber ging der Start durch!
Auf dem Weg zum Luvfass konnten wir uns noch recht gut in Szene setzen, bis dann die Annäherung zur ersten Marke etwa 10 Bootslängen davor abrupt gestoppt wurde.
Das Feld lag eng zusammen, viele Lücken für das Eintauchen boten sich nicht, versucht wurde es dennoch und wir waren die Leidtragenden – Kollision Mittschiffs und unsere J/70 zog auf der Backbordseite auf etwa 40 cm „blank“!
Der Schaden erwieß sich als zu heftig, sodass wir das Rennen aufgeben mussten. Richtige Entscheidung, denn im Hafen konnten wir das Ausmaß mit den Jungs von Knierim noch besser begutachten, fingergroßes Loch am Süll, handgroße weiche Stelle im Laminat und 40 cm ohne Gelcoat… Das war’s für den Tag, Notreparatur im Hafen und die Hoffnung auf den nächsten Wettfahrttag!
Nach Protest und Wiedergutmachung bleibt jedoch nur der 19. Platz in der Liste, dass hieß am letzten Tag noch einmal Vollgas, zumal die Wiedergutmachung über alle Wettfahrten berechnet wird.
Aber wenn’s mal läuft… Sonne – ja, Wind – nö! Abbruch nach stundenlangem Warten auf dem Wasser ohne einen Startversuch – das war die wenig erfolgreiche Kieler Woche 2015!!!
Das Schiff ging dann gleich in die Mittelmann’s Werft zur Reparatur, danke Sven für den „Haken“ – die gegnerische Versicherung übernimmt den Schaden und wir bereiten die nächsten Regatten vor.
Schade, aber so ist Regattasegeln…